Leistungsdiagnostik – Datenbasiert zur maximalen Performance

Im Hochleistungssport entscheiden oft kleine Details über Erfolg oder Misserfolg – das gilt auch im Eishockey, einer der dynamischsten und körperlich anspruchsvollsten Mannschaftssportarten. Eine präzise Leistungsdiagnostik bildet die Grundlage für eine gezielte Trainingssteuerung, individuelle Fördermaßnahmen und eine langfristige Leistungsentwicklung. Die Leistungsdiagnostik im Eishockey umfasst moderne, sportartspezifische Testverfahren zur Erfassung von Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Agilität und Reaktionsfähigkeit. Alle Tests werden praxisnah konzipiert. Die gewonnenen Daten ermöglichen nicht nur eine objektive Einschätzung des aktuellen Leistungsniveaus, sondern liefern auch klare Handlungsempfehlungen für die Coaches und die Athleten und Athletinnen selbst. So können Stärken gezielt ausgebaut, Defizite effizient bearbeitet und Überlastungen frühzeitig erkannt werden. Das Ziel ist es, jeden Spieler und jede Spielerin bestmöglich zu unterstützen und weiterzuentwickeln.
DEB-Leistungsdiagnostik
In den letzten Tagen und Wochen stand für den DEB-Nachwuchs und die Frauen-Nationalmannschaft die Absolvierung der Leistungsdiagnostik auf dem Programm. Die Teilnahme hieran ist Kaderkriterium und somit für jede Spielerin und jeden Spieler verpflichtend. Die Testungen wurden landesweit an vier kooperierenden Olympiastützpunkten (Heidelberg, Köln, Berlin, München) durchgeführt. Die Leistungsdiagnostik wird jeweils zwei Mal im Jahr absolviert – zum einen als sogenannter Eingangstest, zu Beginn des Sommertrainings Ende Mai/ Anfang Juni und zum anderen der Ausgangstest – dieser findet rund um den Saisonstart im September statt.
Die Bundeswehrverantwortliche Trainerin Jennifer Harss nutzt die Ergebnisse der Leistungsdiagnostik für ihre Arbeit mit den Nationalspielerinnen: „Die Leistungsdiagnostik ist für uns eine wichtige Möglichkeit, den athletischen Leistungsstand unserer Sportlerinnen einzuschätzen.“ Die Testungen sind aber letztlich nur einer von vielen Baustein in einem größeren Prozess: „Wir betrachten den gesamten Jahresverlauf. Die Tests liefern wertvolle Daten, doch entscheidend ist das Gesamtbild. Dazu gehören Trainings- und Wettkampferfahrungen auf Vereins- und internationaler Ebene – sowohl on-ice als auch off-ice. Alle diese Faktoren fließen in die Trainingssteuerung ein. Die Resultate der einzelnen Spielerinnen bilden die Basis für individuelle Trainingspläne. Dabei behalten wir auch stets die Saisonhöhepunkte im Blick“, so Harrs weiter. Die Weiterentwicklung der Sportlerinnen zwischen Eingangs- und Ausgangstest, ist individuell zu beurteilen weiß Harss: „Das hängt stark vom individuellen Leistungsstand, Alter und den bisherigen Trainingsjahren ab. Spielerinnen mit bereits sehr hohem Niveau erzielen meist kleinere, aber dennoch entscheidende Fortschritte. Jüngere Athletinnen oder solche mit Defiziten können größere Entwicklungssprünge machen. Wichtig ist in beiden Fällen: Fortschritte müssen nicht nur erreicht, sondern auch über die Saison hinweg stabilisiert werden. Unser Ziel ist, dass die Athletinnen gesund bleiben, ihre Leistungsfähigkeit abrufen können und sich Schritt für Schritt von Saison zu Saison steigern.“
Die Leistungsdiagnostik liefert vor allem auch im Nachwuchsbereich Erkenntnisse von enormer Wichtigkeit, die U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter auch in seine Überlegungen bei Nominierungen für Maßnahmen und Weltmeisterschaften einfließen lässt.: „Dies ist schon ein wichtiges Kriterium für uns. Wenn es um Nominierungen für Maßnahmen oder unser Saison-Highlight die U20-Weltmeisterschaft geht, ist es für uns auch ausschlaggebend zu sehen, wer ist körperlich in der Lage, in der Gruppenphase in fünf Tagen vier Spiele zu absolvieren. Deswegen schauen wir schon genau, wie die Spieler beispielsweise im Kraft- und Ausdauerbereich aufgestellt sind und wo wir da gegebenenfalls Hebel ansetzen können, um noch ein paar Prozent in der Entwicklung herauszuholen. Gerade im Nachwuchsbereich ist es dahingehend immer interessant zu sehen, welche Leistungssprünge in einem relativ kurzen Zeitraum passieren können, wenn man die Defizite erkennt und gezielt daran arbeitet.“
Bericht: PM DEB
Foto: DEB / City-Press GmbH
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