Schweiz startet mit Sieg in die Olympiasaison.

Aug. 29, 2025 | International

«Ein Sieg ist ein Sieg» sagt man im Sport und so nahmen es auch die Schweizerinnen gerne, dieses Verdikt. Dank Effizienz vorne und einer sicheren Andrea Brändli hinten krallten sich die willig auftretenden Schweizerinnen den Sieg von den Schwedinnen. Und das zu Null. Ein perfekter Start in die anstehende Olympiasaison.

Die Schweizerinnen hatten sich viel vorgenommen für diesen Start in die Saison. Nach einigen Eiseinheiten im Juni und Juli sowie viel Arbeit auch neben dem Eis wollten die Frauen um Headcoach Colin Muller die vergangene, durchzogene Saison hinter sich lassen.

Zwar drückte Schweden nicht unerwartet dem Spiel seinen Stempel auf und schossen mehr auf das Tor der Heimmannschaft als umgekehrt. Aber Zählbares schaute auf beiden Seiten nicht raus. Insbesondere die Schweizer Torfrau Andrea Brändli bestach durch ihre Frühform und liess sich nicht bezwingen. Das ganze Spiel hindurch…

Das ist natürlich ein wenig gespoilert, denn nun wissen die geneigten Lesenden bereits, dass die Schweiz siegreich vom Platz ging.
Doch dazu braucht es immer Tore. Und die kamen erst spät im Spiel. Tor Nr. 1 erzielte Alina Müller kurz vor der zweiten Pause. Nach einer Scheibeneroberung an der eigenen blauen Linie konterte die Schweiz gen schwedisches Tor. Alina Müller flog über links und wurde von Lara Stalder bedient. Die PWHL-Söldnerin umlief die schwedische Verteidigerin und lupfte den Puck gegen ihre Teammkameradin aus Boston cool in den Netzhimmel.

In der 45. Minute liess Sinja Leemann an der Bande nicht locker und nahm der Schwedin die Scheibe ab. Ihr passgenaues Zuspiel fand Alina Marti am weiten Pfosten, welche die Eisgenossinnen um zwei Längen nach vorne brachte.

Trotz anhaltendem Bemühen der Gäste gelang ihnen kein Anschlusstreffer. Im Gegenteil. In der 54. Minute machte Rahel Enzler den Sack mit einem aus der Luft geschlagenen Puck endgültig zu, dies nachdem Söderberg die Scheibe nur in die Höhe abwehren, aber nicht festhalten konnte. Nicole Vallario konnte aus dem Slot abziehen und Söderberg den ersten Abpraller entlocken. Diesen schlug Alina Müller vor dem Tor nochmals in die Richtung der schwedischen Schlussfrau ehe Enzler den Puck aus der Luft hinter die Linie beförderte.

Das bewegte den schwedischen Headcoach schon bald, die Torfrau zu Gunsten einer zusätzlichen Feldspielerin zu ersetzen. Genützt hat es wenig, Laura Zimmermann eroberte sich im Forechecking den kleinen Kobold und legte ihn zum 4:0 ins Nest.

Da blieb nur noch die eine Frage, welche unlängst geklärt ist: Andrea Brändli holte sich den Shutout und wurde zurecht zur besten Schweizer Akteurin des Abends gekürt. Siege zu Null sind keine Selbstverständlichkeit und den letzten solchen Erfolg findet man im Februar 2024…

Morgen geht es gegen Tschechien, welches seinen Auftakt gegen Finnland mit 2:5 verloren geben musste. Für die Eisgenossinnen wird es ein ganz harter Brocken, sind die Tschechinnen doch in ihrem Stolz verletzt worden. Aber es sind genau diese Spiele, in welchen Grosses entstehen kann. Und die Schweiz hat heute gezeigt, dass sie beissen kann, geduldig sein kann. siegen kann. Und von der letzten WM mit zwei Niederlagen und 0:10 Toren ist noch eine Rechnung offen. Und Rechnungen muss man bezahlen.

Schweiz – Schweden 4:0 (0:0, 1:0, 3:0)Telegramm

Kloten, SUI / SWISS Arena – 222 Zuschauende – SR. Orlandini, Staiger (Vicha, Müller)

Tore: 38. Alina Müller (Stalder, Wetli) 1:0. 45. Marti (Leemann) 2:0. 54. Enzler (Alina Müller, Vallario) 3:0. 57. Zimmermann (ins leere Tor) 4:0.

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Brändli (Maurer); Vallario, Christen, Mériguet, Rossel, Wetli, Büchi; Enzler, Alina Müller, Stalder, Ryhner, Marti, Lutz, Leemann, Wey, Zimmermann, Manetsch, Schaefer, Rüedi, Balzer.

Bemerkungen: Schweiz ohne Aymon (überzählig) und Quennec (verletzt). Erstes A-Länderspiel für Jael Manetsch. Best Player Schweiz: Brändli. Schussverhältnis: 23:36 gegen die Schweiz.​

Bericht: Michael Fischer / frauennati.ch
Foto (Screenshot): Tim Sinzenich 

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