Frauen vor dem Cup-Final-Four-Turnier

Feb 2, 2023 | International

Gewinnt einer der beiden «Goliaths» oder funkt ein «David» dazwischen? ZSC Lions – Bomo Thun und Langenthal – HCAP Girls: Das sind die beiden Halbfinalpartien des Final-Four-Cup-Wettbewerbs vom Wochenende im Regionalen Eiszentrum in Luzern.

Die Auslosung macht den Traumfinal der beiden zurzeit besten und beständigsten Teams der Women’s League, Leader ZSC Lions und das zweitplatzierte Bomo Thun, unmöglich. Eines der beiden Teams muss nach dem Halbfinal den Gang in den kleinen Final antreten und um die Bronzemedaille kämpfen. Eigentlich schade, denn beide Teams hätten diesen Höhepunkt dank einer sehr guten Qualifikationsphase in der Meisterschaft verdient. So wird es in Luzern im National Cup Women, Ausgabe 2022/23, zu einem Final frei nach dem Motto «David gegen Goliath» kommen, denn im zweiten Halbfinal stehen sich die beiden Aufsteiger gegenüber.

Offene Ausgangslagen

Die Meisterschaft ist nur ein beschränkter Indikator, wenn man versucht, einen Favoriten im Spiel der ZSC Lions und Bomo Thun zu benennen. Zwar haben die Löwinnen drei der vier Qualifikationspartien gegen die Berner Oberländerinnen gewonnen, die letzte (und möglicherweise richtungsweisende) Partie allerdings ging verloren. Bomo Thun tankte mit einem knappen 4:3-Heimsieg Mitte Januar zusätzliches Selbstvertrauen für den Cup-Halbfinal und eventuell bevorstehende Playoff-Partien. Die Zürcherinnen ihrerseits haben zwischenzeitlich etwas den Schwung der ersten Saisonhälfte verloren und nach der Niederlage in Thun zuhause auch gegen die wieder aufstrebenden Ladies Lugano verloren. Die Ausgangslage ist also offen, die bisherigen Partien haben gezeigt, dass die Löwinnen am besten mit ihrem Powerhockey und viel Druck aufs gegnerische Tor zum Erfolg kommen können. Doch die Berner Oberländerinnen sind auch dann ein ebenbürtiger Gegner.

Auch im zweiten Halbfinal zwischen den beiden Aufsteigern Langenthal und HCAP Girls ist die Ausgangslage offen, allerdings mit Vorteilen für Langenthal, das zuletzt in der Meisterschaft einiges mehr an Punkte sammelte als Ambri. Für die Tessinerinnen spricht, dass der Cup die einzige Möglichkeit bietet, einer bisher wenig erfolgreichen Saison unerwartet die Krone aufzusetzen. Zudem haben die Ambri Girls ihren einzigen Meisterschaftssieg ausgerechnet gegen … Langenthal eingefahren.

Ein bisschen Historie …

Der National Cup Women, früher mal Swiss Women’s Cup oder ganz einfach nur Schweizer Cup, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Er wurde im Februar 2006 erstmalig durchgeführt um einen minimalen Spielbetrieb während der Olympiade zu haben. Später lag der Fokus auf der Vorsaison, gefolgt von Halbfinal- und Finalspielen während der Meisterschaft.

Seit der Saison2015/2016 wird der Cup-Wettbewerb bis zu den Viertelfinals nach dem K.O.-System durchgeführt, den krönenden Abschluss macht ein Final-Four-Turnier, an dem ein ganzer Medaillensatz vergeben wird. Das heisst also, dass unüblicherweise auch der 3. Rang mit einer Medaille ausgezeichnet wird. Dieses Vorgehen wählte das damalige Frauenhockey-Komitee, «um die Frauenhockey-Bewegung mit einem zweitägigen Event ins rechte Licht zu rücken.»

Die ZSC Lions haben seit 2016 vier der sechs «Final-Four’s» gewonnen (2020/21 wurde der Cup pandemiebedingt abgesagt) und fügten damit ihren fünf Cupsiegen (seit 2009) vier weitere Goldmedaillen hinzu. Zweimal hiess der Sieger Ladies Lugano, der aktuelle Titelverteidiger, der allerdings bereits in den Viertelfinals an Langenthal gescheitert ist. Die silbernen Auszeichnungen verteilen sich auf Neuenburg, die ZSC Lions, Reinach, Lugano und Bomo Thun, die Bronzemedaillen auf Neuenburg (2), die ZSC Lions, Lugano und EHC Laufen (heute Zunzgen-Sissach), das 2016 bei der ersten Austragung eines Final-Four-Turnieres zuhause als bisher einziges B-Team eine Medaille gewonnen hat.

Das Programm in Luzern
Samstag, 4. Februar 2023
Halbfinals:
14.30 Uhr: ZSC Lions – Bomo Thun
18 Uhr: Langenthal – HCAP Girls

Sonntag, 5. Februar 2023
Kleiner Final Frauen: 12 Uhr
Anschliessend Final Frauen: 15:30 Uhr

Gefolgt von dem Final der Männer, 19:15 Uhr: Arosa – HCV Martigny

Der Streamingdienst RED bietet die Möglichkeit, alle fünf Spiele live zu verfolgen (www.redplus.sport). Die beiden Finalspiele, die zusätzlich auch auf www.blick.ch zu sehen sind, werden aufwendiger, mit mehreren Kameras und deutschem Kommentar produziert.

«Come OR see!»

Bericht: PM ZSC Lions Frauen
Foto: ZSC Lions Frauen

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