PWHL-Auftakt mit zwei rotweißroten Aushängeschildern
Am morgigen Samstag startet die Professional Womens Hockey League, die aus insgesamt sechs Teams besteht und als beste Liga der Welt gilt, in ihre zweite Saison. Mittendrin zwei Österreicherinnen: Anna Meixner und Theresa Schafzahl.
Theresa Schafzahl geht mit Boston Fleet in ihre zweite Saison, schrieb im Vorjahr für ihr Team gleich Geschichte, indem sie den allerersten Treffer der Organisation in der neuen Liga erzielte. In den letzten Monaten bereitete sich die 24-Jährige Großteils in Montreal auf die neue Saison vor, da sie dort noch ihren Master absolvierte: „Es gab dort eine relativ große Trainingsgruppe aus Spielerinnen die aus der Region kommen und vielen, die bei Montreal spielen. Es war toll, dass ich dort mittrainieren durfte. Das Niveau war sehr gut. Das hat mich bereits gut auf die Saison vorbereitet.“
Beim Teamcamp mit Boston wurde ihr und ihren Teamkolleginnen bereits einiges abverlangt: „Die ersten Trainings sind immer ein wenig härter, weil man den Gamespeed noch nicht ganz gewohnt ist und die Trainer härtere Übungen mit uns machen, um uns gut vorzubereiten.“
Doch nun darf die neue Spielzeit endlich los gehen. Aufregung ist bei der Steirerin spürbar, die Erfahrungen aus der Vorsaison, lassen sie jedoch ruhiger an die Sache herangehen. Das große Ziel lautet der Titel: „Wir wollen die Meisterschaft gewinnen. Im Vorjahr sind wir zweiter geworden, da ist die Motivation groß, dass wir heuer wieder ganz vorne mitmischen wollen und hoffentlich den Titel holen.“ Persönlich will Theresa Schafzahl eine verantwortungsvollere Rolle im Team übernehmen, mehr Eiszeit bekommen und damit mehr Auswirkung auf das Spiel einnehmen.
Anna Meixner ist die zweite Österreicherin in der PWHL
Nach dem letzten Vorbereitungsspiel vor einer Woche gegen Montreal Victoire (3:6-Niederlage), stand bei Ottawa Charge der letzte Cut an. Anna Meixner schaffte den Sprung ins Team und zeigt sich voller Vorfreude auf die kommenden Aufgaben: „Die finale Vorbereitung hat für mich super geklappt. Die letzten zwei Wochen waren sehr intensiv im Camp. Ich habe extrem viele neue Eindrücke gewonnen, habe das Team kennengelernt und die Umgebung. Alle haben mich super aufgenommen. Ich fühle mich in Ottawa bereits sehr wohl. Die Aufregung steigt. Das erste Spiel in Montreal ist ausverkauft, wir spielen dort vor über 10.000 Zuseher:innen. Das wird sicher etwas ganz Besonderes. Ich freue mich darauf und werde schauen, dass ich jeden Moment so gut wie möglich genieße.“
Wie bei ihrer Nationalteamkollegin, lautet auch bei Ottawa das Saisonziel Gold: „Jeder der Eishockey spielt oder eine Mannschaftssportart ausübt geht auf Gold und nicht auf Silber oder Bronze. Wir haben ein richtig starkes Team mit vier ausgeglichenen Linien und super starken Torfrauen. Wenn wir in jedem Spiel alles geben, ist richtig viel drin für uns.“
Schafzahl und Meixner – zwei Spielerinnen mit Vorbildfunktion
Theresa Schafzahl und Anna Meixner sind Vollprofis, leben einzig und allein vom Eishockey und bestreiten damit ihren Lebensunterhalt. Hierzulande sind sie Aushängeschilder und Vorbilder. Zwei Rollen, die sie gerne annehmen, Anna Meixner: „Ich fühle mich definitiv als Vorbild für andere Mädels in Österreich. Wenn ich zurückdenke, gab es für mich nur männliche Vorbilder. Es ist schön, dass sich das ändert und dass ich in dieser Funktion sein kann, macht mich sehr stolz.“
„Sich selbst als Vorbild zu sehen ist immer ein bisschen komisch für mich. Aber ich hoffe doch, dass ich diese Vorbildrolle einnehmen kann. Ich habe selbst früher zu den Spielerinnen aufgeschaut, die den Sprung nach Nordamerika oder Schweden gemacht haben. Ich hoffe, dass die jungen Spielerinnen durch meine Rolle sehen, dass es immer eine Möglichkeit gibt, es bis in die beste Liga zu schaffen“, erzählt Theresa Schafzahl.
Dabei fungieren die beiden durchaus auch als Türöffnerinnen für künftige Spielerinnen. Das Engagement der beiden, sowie zahlreicher weiterer europäischer Spielerinnen, sorgt dafür, dass Coaches und Scouts ihre Augen in nahezu sämtlichen europäischen Ligen nach neuen Talenten offen halten.
Olympia-Quali mit Meixner und Schafzahl
Freuen darf man sich im rotweißroten Lager Stand heute auf die Unterstützung der beiden für die im Februar anstehende Olympia-Quali. Beide Spielerinnen haben ihr Kommen zusgesagt, Theresa Schafzahl: „Sollte ich nicht verletzt sein, oder etwas Anderweitiges passieren, bin ich auf jeden Fall dabei. Zum Glück wird die Liga in dieser Zeit eine Pause einlegen.“
Anna Meixner: „Meine Farben im Nationalteam zu vertreten und es als Kapitänin anzuführen, ist für mich eine große Ehre. Ich habe schon früh mit dem Trainerstab darüber gesprochen, dass ich bei jedem Nationalteamcamp dabei sein möchte, bei dem es möglich ist. Ich bin definitiv bei der Olympia-Quali im Februar und bei der WM dabei.“
Ligaauftakt am Samstag
Bereits am Samstag startet die beste Damen-Eishockey-Liga der Welt in ihre zweite Saison. Für Anna Meixners Ottawa Charge beginnt die Regular Season mit insgesamt 30 Spielen ab 11:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (17:00 Uhr Ortszeit) mit einem Auswärtsspiel bei Montréal Victoire in der Place Bell Arena von Laval in der Provinz Quebec.
ÖEHV-Kapitänin Anna Meixner erzielte am 21. November gleich bei ihrem Einstand für Ottawa Charge im Preseason-Game gegen die Boston Fleet ein Tor und legte einen Assist obendrauf. Meixner stand insgesamt 10:54 Minuten auf dem Eis und schaffte in der Plus/Minus-Statistik ein +2.
Meixner war nach Schafzahl die zweite Österreicherin, die in der PWHL im Juni 2024 – an 32. Stelle von Ottawa – gedraftet wurde. Ende Juni stattete Ottawa die ÖEHV-Stürmerin und Kapitänin mit einem Einjahresvertrag aus. Schafzahl wurde im Vorjahr an Position 39 von Boston gedraftet und hat sich beim Hauptstadt-Club des US-Bundesstaates Massachusetts etabliert.
Theresa Schafzahl blieb in der Preseason beim ersten Duell zweier Österreicherinnen in der nordamerikanischen Profiliga bei 13:42 Minuten Eiszeit für Boston Fleet ohne Scorerpunkt, feuerte aber drei Schüsse auf das gegnerische Tor ab. Schafzahl hatte Anfang Jänner bei ihrem ersten Einsatz als professionelle Eishockeyspielerin das erste PWHL-Tor für ihren Club PWHL Boston erzielt und hat damit Clubgeschichte geschrieben.
Auch für Schafzahl fängt die neue Spielzeit am Samstag an, Boston Fleet trifft ab 08:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (14:00 Uhr Ortszeit) auswärts im Coca-Cola Coliseum auf die Toronto Sceptres. In der vergangenen Premierensaison verbuchte die Steirerin in 20 Grunddurchgangs-Partien sechs Punkte (3 Tore, 3 Assists) und legte in den Playoffs in acht Spielen drei Assists nach.
Bericht: PM ÖEHV
Fotos: NZ Photos / Nicolas Zangerle
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