Schweiz dominiert Schweden und nimmt beeindruckende Revanche

Dez 18, 2021 | International

Mit einer deutlich verbesserten Leistung gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen untermauert die Frauen-Nati mit einer Machtdemonstration gegen Schweden ihren Anspruch auf den Gewinn des Drei-Nationen-Turniers.

Diente das Spiel am Donnerstag gegen Schweden noch dem Warm-Up, wurde es jetzt für die Frauen-Nati ernst. Die Partie startete rasant, die Schwedinnen hatten in den ersten Minuten mehr vom Spiel. Doch auf einmal stand es 1:0, nachdem Kapitänin Lara Stalder die Scheibe ins gegnerische Netz beförderte (7.). Gleich im Anschluss das erste starke Powerplay für die Gastgeberinnen mit viel Bewegung und guten Schüssen. Die Frauen-Nati gab jetzt richtig Gas, dominierte das Geschehen und erspielte sich viele gute Chancen. Auch wenn dies keine weiteren Spuren auf der Anzeigetafel hinterließ, gab es immer wieder Beifall vom Publikum in der Basler St. Jakob-Arena.

Der Jubel nach Evelina Rasellis schnellem 2:0 im zweiten Drittel sollte nicht der letzte dieses Spiels sein.

Der Jubel nach Evelina Rasellis schnellem 2:0 im zweiten Drittel sollte nicht der letzte dieses Spiels sein.

Brutal effizient begann das zweite Drittel aus Schweizer Sicht: Schon nach 17 Sekunden haute Evelina Raselli den Puck ins Tor, und Nicole Vallario legte in der 23. Minute nach. Schweden sah sich zu einem Time-Out gezwungen und konnte die Kräfteverhältnisse etwas verschieben, die Frauen-Nati hatte dennoch die zahlreicheren und besseren Chancen. Angesichts der Führung war es sicher nicht tragisch, dass die Schwedinnen ihre zweite Unterzahl besser spielten. Das Spiel war nicht mehr so schnell wie im ersten Drittel, dafür aber körperbetonter. Die letzten Minuten wurden von beiden Seiten mit offenem Visier geführt; aber auch hier überzeugte die Schweiz und brachte Scheibe um Scheibe aus vielen Positionen und in einer hohen Frequenz aufs gegnerische Tor.

Die spannende Frage zum letzten Drittel war: Würde die Damkronorna wieder Power und Tempo deutlich steigern, um die Partie doch noch zu biegen? Die Gelb-Blauen verbesserten sich, die Frauen-Nati zog einige Strafen. Aber die Eisgenossinnen hatten ihre Lektion am Donnerstag nicht nur gelernt, sondern verinnerlicht: Sie waren nach wie vor dominant, ruhten sich nicht auf dem Drei-Tore-Vorsprung aus, sondern setzten nach, als müssten sie einen Rückstand aufholen.

Auch wenn Schweden gute Chancen hatte, stemmte sich die rot-weiße Defensive dagegen. Und gab es zum Beispiel einen schwedischen Alleingang, stand da noch Andrea Brändli einem Anschlusstreffer im Weg. Stattdessen setzte Rahel Enzler in der 51. Minute noch einen drauf.

Den Schwedinnen ist zugute zu halten, dass sie ebenfalls alles gaben und kurz vor dem Ende mit gezogener Torhüterin auf den Ehrentreffer drängten. Ging der erste Schweizer Versuch aufs leere Tor noch daneben, setzte Alina Müller mit dem 5:0 gut eine Minute vor dem Ende den Schlusspunkt.

Die Frauen-Nati hat eine eindrucksvolle Reaktion nach der ärgerlichen Niederlage am Donnerstag gezeigt und den Zuschauenden ein Match geliefert, was kaum etwas zu wünschen übrigließ: Harte, präzise Pässe, Schnelligkeit, Leidenschaft, körperbetontes und aggressives, aber überwiegend faires Spiel. Somit ist alles für einen vielleicht doch spannenden Nachbarschafts-Klassiker am Sonntagmittag angesetzt, bei dem die Deutschen von einem Ruhetag profitieren können.

18.12.2021 Schweiz – Schweden 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)

Tore:
1:0 (06:33) # 7 Lara Stalder (# 22 Sinja Leemann)
2:0 (20:17) # 14 Evelina Raselli (# 21 Rahel Enzler, # 26 Dominique Rüegg)
3:0 (22:39) # 16 Nicole Vallario
4:0 (50:34) # 21 Rahel Enzler
5:0 EN (58:57) # 25 Alina Müller

Strafminuten:
Schweiz 10, Schweden 6

Bericht & Fotos: Tim Sinzenich

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