Schweiz gewinnt das «Miracle from Ängelholm» gegen Gastgeber Schweden.

Vor dem Spiel standen die Wetten bei rund 1:5 gegen die Schweiz und die schwedischen TV-Kommentatorinnen waren sich schon vor dem Anspiel sicher, dass Schweden dieses Spiel mit Sicherheit gewinnen würden, war in ihrem Line-up heute Abend doch nur Maja Nylen-Persson abwesend, während (Original) «bei den Schweizerinnen 12 Spielerinnen fehlen». Nur um am Ende etwas betreten Erklärungen suchen zu müssen. Für so etwas wie das Wunder von Ängelholm.
Totale Dominanz, so könnte man vor allem das zweite Drittel beschreiben, in welchem die Schwedinnen die Schweiz in ihrer Zone festzurrten und nach Belieben Chance um Chance kreiierten. Doch da war jemand, welche konkret etwas dagegen hatte. Monja Wagner, in ihrem ersten Länderspieleinsatz (!) stoppte sagenhafte 35 Schüsse und alle Penaltys der Schwedinnen. Und hielt die Schweiz am leben, auch wenn die Gastgeberinnen dann doch in der 24. Minute in Führung gingen. Bis Ende des zweiten Drittels kamen die Schweizerinnen nicht mit der Physis und dem Forechecking der Schwedinnen zu recht. Und die Kommentatorinnen waren sich wohl um so mehr sicher, dass dieses Spiel in schwedische Hände fallen würde.
Doch dann kam das dritte Drittel. Und die Abschlüsse der Schwedinnen wurden rarer, der Spirit der Schweizerinnen immer grösser. Und die Hälse zu Hause vor dem TV wohl immer länger. Das Spiel kippte zwar nicht, aber weiterhin bissen sich die bemühten Schwedinnen die Zähne an den Eisgenossinnen aus. Und machten einmal etwas nicht so gut wie in der Zeit vorhin. Shannon Sigrist hatte kurz Zeit an der blauen Linie, liess einen Schuss los und Leoni Balzer reagierte am schnellsten beim Abpraller. Das Spiel stand Kopf und war auf einmal wieder auf «0» zurückgesetzt. Die Halle plötzlich still.
Und dann kam die Schweiz plötzlich auf, konnte am Ende gar noch im Powerplay versuchen, den Dreier zu holen. Die Eisgenossinnen blieben aber auch mit einer weiteren Überzahl in der Overtime nicht erfolgreich.
Doch es gab ja noch das Penaltyschiessen woe Wagner einmal mehr Nerven bewies und alle am Ende 6 Versuche der Schwedinnen überwand. Der 6. Versuch der Schweizerinnen hingegen sass. Lena-Marie Lutz lief an und versenkte eiskalt zwischen den Beinen der schwedischen Keeperin. Die Bank explodierte und die Kommenatorinnen mussten sich erst fassen. Sowas hatte auch die Silbermedaillengewinnerin von Turin 2006, Maria Rooth wohl selten gesehen. Wie die Hauptmoderatorin des schwedischen Fernsehens stand sie doch ein wenig konsterniert da. Und mussten sich wohl irgendwie erklären.
Monja Wagner war es egal. Sie durfte den Preis für die beste Schweizer Spielerin des Abends ausgerechnet aus den Händen der schwedischen Goalielegende Kim Mart’in-Hasson entgegennehmen. Diese hexte 2006 Schweden in den Olympiafinal. Den entscheidenden Penalty damals im Halbfinal gegen die USA versenkte… Maria Rooth.
Morgen schon um 11:30 Uhr stehen die Schweizerinnen den punktelosen Tschechinnen gegenüber. Diese verloren auch ihr zweites Spiel heute Nachmittag mit 1:4 gegen Finnland. Für Spannung ist gesorgt. Tschechien muss nach 60 Minuten gewinnen um den letzten Platz zu verhindern. Ein Verdikt, dass auch den Schweizerinnen noch blüht. Aber auch ein zweiter Platz ist für Spielerinnen von Headcoach Colin Muller noch zu holen.
Und nach heute… sag niemals nie!!!
Schweden – Schweiz 1:2nP (0:0, 1:0, 0:1; 0:0; 0:1) – Telegramm
Ängelholm, SWE / Catena Arena – 977 Zuschauende – SR. Hammar, Bertl (Westlund, Hjálmarsdóttir)
Tore: Thea Johansson (Jungaker, Karlsson) 1:0. 57. Balzer (Sigrist, Rüedi) 1:1.
Penaltyschiessen: Hilda Svensson verschiesst, Balzer (verschiesst), Olsson (verschiesst), Norina Müller (Holm hält), Jungaker (Wagner hält), Wey (verschiesst), Wikner-Zienkiewicz (verschiesst), Marti (Holm hält), Hjalmarsson (verschiesst), Herzig (Holm hält), Ljungblom (verschiesst), Lutz 1:2.
Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Schweden.
Schweiz: Wagner (Pfosi); Sigrist, Wetli, Nina Harju, Büchi, Hauser, Gaberell, Tennenbaum; Lutz, Wey, Quennec, Waser, Herzig, Marti, Balzer, Rüedi, I. Waidacher, Leibundgut, Norina Müller, Merz.
Bemerkungen: 100. Länderspiel von Isabel Waidacher. 600. Länderspiel des Frauen Nationalteams insgesamt. Best Player Schweiz: Wagner. Schussverhältnis: 18:36 gegen die Schweiz.
Bericht: Michael Fischer / frauennati.ch
Foto: Flavia Tschumi / SIHF
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